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Volontärbericht von Svenja (18.07.13 - 16.08.13) und Jana (11.07.13 - 12.09.13)

Als wir in Sri Lanka gelandet sind, wurden wir gleich herzlich empfangen und bekamen erst mal einen kleinen Kulturschock: Zum Einen vom tropischen Klima, aber auch auf Grund der abenteuerlichen Verkehrs- und Straßenverhältnisse. Nachdem wir das Stop-and-Go in Colombo, sowie die etlichen Schlaglöcher der Straßen halbwegs (gerade so ohne uns zu übergeben) überstanden hatten, kamen wir in der idyllisch gelegenen Lodge an. Gleich fiel uns auf, dass sie wie eine Insel der Ruhe im paradiesischen, aber auch lauten, reizüberflutendem Land ist.

Nach ein paar Tagen der Akklimatisierung, ging es mit der Arbeit los.
Unsere Hauptaufgabe bestand aus der Unterstützung der Lehrerinnen in der Vorschule im Nachbarort Pelawatta. In den ersten paar Tagen hatten die Kleinen noch etwas Angst vor uns großen, weißen Fremden. Doch schon nach kurzer Zeit hatten wir uns gegenseitig ins Herz geschlossen, sodass der Abschied schwer fiel. Die private Preschool “Minasro” ist eine der besseren Preschools im Umkreis. Sie wurde vom Projekt “New home Beruwala” unterstützt und ist jetzt gut ausgestattet. Was uns allerdings ein bisschen ernüchtert hat war, dass dort noch so richtige alte Schule herrscht. D.h. die Schüler müssen morgens alle in Reih und Glied stehen, Gebete aufsagen und die Nationalhymne singen. Dann gehen sie in ihre Klassen und basteln, spielen ein bisschen draußen und lernen das Alphabet sowie das Zählen auf Englisch, Singhalesisch und Tamil. Sie essen auch gemeinsam ihre Lunchboxes mit “Rice and Curry”. Dabei muss Ruhe herrschen. Der Fokus liegt aber wirklich auf dem Lernen bzw. dem auswendig lernen. Für uns Europäer klingt das vielleicht etwas streng, 3-5 jährige Kinder schon so früh zu Ruhe und Gehorsam zu erziehen; Wenn man aber beachtet, dass Sri Lanka immerhin noch ein Schwellenland ist, ist die “Minasro” Preschool doch schon sehr fortschrittlich. In manchen Schulen hier werden die Kinder noch geschlagen und haben kaum ausreichende Unterrichtsmaterialen. In “Minasro” gehen die Lehrerinnen wirklich liebevoll mit den Kindern um und es hat uns als Volontäre auch immer Spaß gemacht den Kleinen Bastelanweisungen zu geben oder sie Vokabeln abzufragen (A for apple, B for bag, C for cup……;).
Die Busfahrten zur Preschool – besonders am Markttag Mittwochs – waren immer ein kleines Abenteuer mit gewissem Kuschelfaktor, aufgrund der gnadenlosen Überfüllung im Bus. Wenn wir aber doch einen Sitzplatz ergattern konnten, haben wir die holprigen Straßen aktiv für unser Bauchmuskelworkout genutzt:P

Neben der Arbeit in der Preschool haben wir auch in der Lodge mitgeholfen. Wir erledigten Aufgaben im Servicebereich wie Spülen, Tisch decken etc. Auch hatten wir die Gelegenheit unserem Koch Upul, beim Zubereiten der traditionellen, für uns Europäer jedoch etwas schärfereduzierten Speisen zuzusehen und alles in Bild und Schrift festzuhalten. Mittlerweile wissen wir was wo rein gehört und wie was gekocht wird, sodass wir beim Zubereiten der Mahlzeiten immer gerne helfen. Da wir beide auch selber gerne kochen und backen, haben wir unsere Lieblingsrezepte (mit den Zutaten die es hier gibt manchmal etwas abgewandelt und) zusammen mit den Köchen zubereitet. Das ein oder andere Gericht oder den ein oder anderen Nachtisch wird es sicherlich nochmal geben, denn die Köche wissen ja jetzt wie man sie zubereitet.

Die eingefleischten Arbeiter, wie z.B. Upul, haben bereits Englisch bei ehemaligen Volontären gelernt. Für Dinu und Anura, zwei neuere “Workers” haben wir dies übernommen. Es war sehr schön mit anzusehen, wie sie stets mit großer Motivation an die Sache rangegangen sind und ihre Fortschritte zu beobachten.

Dinus Mann Pradeep arbeitet ebenfalls in der Lodge. Das Ehepaar will sich an der oberen Grenze zum Dschungel ein Haus bauen. Mit beeindruckendem Durchhaltevermögen und unter extremem Kraftaufwand, schleppt er dafür insgesamt 1800 Betonsteine einen steinigen, steilen Pfad hinauf zum Grundstück. Einen Tag haben wir ihn dabei unterstützt. Insgesamt trugen wir alle zusammen 800 Steine den Berg hinauf. Wir wurden dabei wirklich fürsorglich mit King Coconuts, Tea and Cookies, sowie leckeren Currys verwöhnt. Am Ende des Tages waren wir so hinüber, dass wir totmüde ins Bett fielen und wir unsere Muskeln noch Tage danach spürten.

Die Gastfreundschaft die wir bei Pradeep erlebt hatten, spürten wir auch als wir bei Kamani, der singhalesischen Partnerin von Edna und Alli in Ambalangoda (nahe Galle) zu Besuch waren. Spontan, nahmen sie und ihre Familie uns mit auf eine kleine Rundreise quer durchs Land. Sie zeigten uns Galle, das Hochland um Nuwara Eliya, und zuletzt den Traumstrand von Bentota. Bei dieser Reise haben wir tiefe Einblicke in das Leben einer singhalesischen Familie erhalten, was wir sehr interessant fanden.

Alli und Edna, bei denen wir uns gleich zuhause fühlten, gaben uns jede Chance möglichst viel vom Land zu sehen. So konnten wir z.B. mit Ajith, unserem Fahrer, in Negombo Gäste abholen. Wir fuhren extra etwas früher los um noch einige Zeit am Strand zu verbringen. Auch durften wir Gäste in den Udawalewa Nationalpark begleiten. Dort bekamen wir zahlreiche Tiere wie Affen, Krokodile, ganze Elefantenfamilien und die verschiedensten Vogelarten zu sehen. Die Vielfalt war wirklich fantastisch.
Ein weiteres Angebot der Lodge bei der wir mitmachen durften, war eine Kajak-Tour auf dem Bentota Ganga. Dort haben wir viele Wasserwarane, Wasserbüffel und sogar eine Uhufamilie gesehen – ein echtes Highlight.

Edna hat uns einen wunderschönen Einblick in den Flow-, Hatha- und Ashtanga-Yoga gegeben. Wir werden einiges daraus nach Deutschland mitnehmen und es dort wenn es geht weiter praktizieren.

Wirklich ein großes Dankeschön an euch Beide. Ihr habt hier ein echt tolles Projekt auf die Beine gestellt und wir würden jederzeit wiederkommen – vielleicht ja dann als Gäste:)