Eindrücke von Joanna, unserer ersten Volunterin seit Ende der Pandemie
Freiwilligen Projekt – Singharaja Garden
Nach meinem Studium habe ich nach etwas Neuem und Außergewöhnlichen gesucht, bevor ich in die Arbeitswelt starte. Außerdem etwas, wo ich nicht allein bin, etwas erlebe und mich wohl fühlen kann. Bei Alli und Edna in der Lodge, habe ich diesen Platz gefunden. Für die Volontäre heißt es hier: Alles kann, nichts muss. Alles so viel und so weit man selbst machen und gehen möchte.
Ich hatte das Glück, dass ich drei neue Angestellte der Lodge in Englisch unterrichten durfte. Den Unterricht konnte ich gestalten, wie ich wollte. Ganz frei hatte ich die Möglichkeit hier die Unterrichtszeiten, -themen und -materialien zu wählen. Da ich Lehramt studiert habe, konnte ich mich so mal ausprobieren. Obwohl es eine sprachliche Barriere gab, habe ich mich mit meinen neuen Schüler*innen direkt gut verstanden. Es herrschte ein entspanntes Unterrichtsklima. Spannend war, dass nicht nur die Schüler*innen etwas von mir lernen konnten, sondern auch ich immer wieder von ihnen. Lustig war, dass ich auch in meiner freien Zeit von den Angestellten in der Lodge als „Teacher“ angesprochen wurde. Einmal ging ich spazieren und ein Nachbarskind der Lodge, welches ich nicht kannte, rief mir zu: „Hello Teacher!“. Es scheint etwas ganz Besonderes zu sein. Dabei wurde ich sehr respektvoll und herzlich behandelt. Ohne dass ich etwas gesagt habe, standen die Drei bei der Begrüßung und Verabschiedung wie selbstverständlich auf. Das war für mich erstmal neu, aber zeigt mir auch ihre Aufmerksamkeit. Die Dankbarkeit für diese Arbeit wurde mir besonders zum Schluss bewusst, als meine Schüler*innen mir kleine Geschenke vor meiner Abreise brachten. Als ich fragte, warum und dass das nicht nötig sei wurde mir gesagt, dass ich ihnen mit diesem Unterricht ein viel größeres Geschenk gemacht habe. Damit habe ich nicht gerechnet. Der Unterricht hat in dieser lockeren Atmosphäre viel Spaß gemacht und ich konnte viel mitnehmen.
Zurück in der Heimat wurde ich natürlich immer wieder zu meinem Aufenthalt in Sri Lanka befragt. Mein erster Satz ist dabei meistens: „Es ist eine ganz andere Welt“. Und das stimmt auch. Das Leben, die Tagesabläufe, die Menschen, das Essen, die Tiere und die Geräusche – alles ist anders. Wenn ich mir heute nochmal die Bilder von der Reise angucke, kommt mir das Fernweh hoch!
Ich mochte den engen Kontakt zu den Angestellten der Lodge und damit zu den Einheimischen Sri Lankas. Man hat so viel erfahren über die Kultur und die Gewohnheiten der Menschen. Öfters fuhr ich mit dem Tuktuk mit zum Einkaufen. Die nächstgelegene Stadt Pitigala war kein Touristen Ort. Das heißt, dass man einfach auffällt mit seiner hellen Haut. Die Menschen haben so positiv reagiert. Sie haben einen freudig gegrüßt und diejenigen die englisch sprachen waren neugierig, haben gefragt woher man kommt, wo man gerade wohnt, was man dort macht und haben selbst erzählt, was sie machen… Ich habe nur positive Erfahrungen mit den Menschen machen können.
Auch in der Lodge mit Edna und Alli gab es einige neue Dinge zu erleben. Ob bei einer Yoga-Einheit, bei einer Dschungelwanderung oder bei einer Kajak-Tour. Es war alles ein tolles Erlebnis für mich und diese Erfahrungen möchte ich nicht mehr missen.
Das Highlight für mich waren die Tiere des Dschungels. Da man mitten im Regenwald wohnt sind die Geräusche überwältigend. Besonders nachts sind diese sehr intensiv. Außer mit dem Hund und der Katze der Lodge, hatte ich mit den Tieren aber keinen engen Kontakt. Immer wieder sieht und hört man die Affen in den Bäumen, die sich an die Menschen jedoch nicht zu nah herantrauen. Auch besondere Vogelarten sieht man schon, wenn man nur zum Tee ruhig auf der Terrasse sitzt.
Es war eine ganz tolle Erfahrung für mich und ich denke, dass diese Reise nicht meine letzte nach Sri Lanka war :-)
Joanna