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Auch in Zukunft, ÖKO-Strom in Singharaja Garden

Heute vor einer Woche wurden wir nach fast vier Jahren, ans staatliche Stromnetz von Sri Lanka angeschlossen. Ein willkommenes backup-System zu unserer bestehenden Photovoltaik-Anlage, welches nun auch endlich unser kleines Notstromaggregat abgelöst hat. Gerade bei trüben oder regnerischen Wetter ist somit eine optimale Stromversorgung garantiert. Sicherlich wird der Netzstromanteil auch bei einem etwaigen Ausbau unserer Lodge und stätig steigener Gästeauslastungen, in Zukunft nicht mehr als 10% bis 15% ausmachen. Unsere Insel-Anlage wurde damals von Smart-Power-Systems in Deutschland berechnet, geliefert und ist bei normalen Witterungsbedingungen ausreichend dimensioniert.

Unser Strom-Durchschnittsverbrauch in den letzten zwei Geschäftsjahren lag bei rund 1450 Kilowattstunden pro Jahr. Zum Vergleich, benötigt ein 1 Personenhaushalt in Deutschland rund 1900 Kilowattstunden. Mit Stolz blicken wir auf unsere Energieeffizienz, mit rund 95% eigenerzeugtem ÖKO-Strom zurück.
Trotz einer etwaigen und höheren Netzstromabnahme würde sich unsere ÖKÖ-Bilanz nicht unbedingt verschlechtern, denn in Sri Lanka wird der gesamte Stromhaushalt ebenfalls aus 95% erneuerbarer Energie gewonnen. Davon allein 80% aus Wasserkraft, die anderen 15% teilen sich Wind und Photovoltaik. Lediglich 5% des Stromhaushalts werden mit einem Dieselkraftwerk für Colombo gewonnen.

Innerhalb der letzten drei Jahre wurde das Stromnetz in Sri Lanka so weit ausgebaut, dass mittlerweile 90% aller Haushalte einen Anschluss besitzen.
Um dem erhöhtem Strombedarf einzudämmen, werden die Bürger und Unternehmer mit verbrauchsabhängigen Preisstaffelungen zum Energiesparen gezwungen. Durch die anhaltende Trockenheit im Norden, Osten und Süden, wird der Strom zurzeit sogar für drei Stunden am Tag abgeschaltet. Mit der letzten Preiserhöhung im April, von 10% auf alle Treibstoffe, ist unsere Photovoltaik-Inselanlage sogar zu einer schnell amortisierenden Anschaffung geworden.
Im Zahlenvergleich: Benzinpreis pro Liter, 149 Rs = 95 EUR-Cent. Der Liter Diesel liegt bei rund 100 Rs = 65 EUR-Cent. Bei einem Durchschnittseinkommen der Bürger von rund 80 bis 100 EUR im Monat, wäre es vergleichbar mit Treibstoffpreisen in Europa von rund 15 EUR pro Liter.

Interessant auch, dass der Unternehmer (wozu auch jeder Einzelunternehmer zählt), im Vergleich zum Privathaushalt das Fünffache für einen Kilowatt Strom bezahlt. Im Zahlenvergleich: Privathaushalt 7Rs. pro KW (4,4 EUR-Cent), Unternehmer 35 Rs. pro KW (22 EUR-Cent). Das Sozialsystem ist so ausgelegt, dass der Unternehmer mit den deutlich höheren Preisen, den Strom für die Privathaushalte subventioniert. Was in Sri Lanka natürlich auch auf das niedrige Durchschnittseinkommen und dem daraus resultierenden niedrigen Steuereinnahmen zurückführen lässt. Diesbezüglich gibt es noch weitere Formen von Pflicht-Social-Business für die Allgemeinheit. Diese alle zu nennen, würde mein heutiges Thema verfehlen. Als CSR-orientierter Unternehmer finde ich mittlerweile eine Vielzahl der neuen Unternehmensverpflichtungen zum wohle der Allgemeinheit und Angestellten in Sri Lanka jedoch beispielhaft.


15qm Photovoltaikfläche erzeugen 95% unseres gesamten Strombedarfs


Hightech Module sind nötig für eine perfekt abgestimmte Inselanlage


Die großzügig dimensionierte Batteriebank sorgt für ausreichend Energie bei schlechten Witterungen.
Links unser ehemaliges Notstromaggregat.